Herzenssache

Über das Jahr verteilt schreiben Kirchenpfleger:innen und Mitarbeitende über eine Sache, die ihnen am Herzen liegt.

Im Leben öffnen und schliessen sich viele Türen. Oft sind die Tage gefüllt mit schönen Erfahrungen, dann wieder mit schmerzhaften. Jeder dieser Momente hinterlässt in unserem Herzen Spuren, die uns prägen in unserem Wesen und Verhalten. Die Spuren zeigen uns, was wir möchten und worauf wir lieber verzichten würden.  
Was nun ist mir von Herzen wichtig?
Ich möchte um meiner selbst willen geliebt werden. Nein, nicht wie sich Verliebte anschauen und eine Zeit lang über alles Negative hinwegsehen. Geliebt werden von jemandem, der mein Inneres kennt und mich trotzdem dauerhaft wertschätzt, ja liebt, bedingungslos. Dem ich nichts vormachen muss, der aber auch mir nichts vormacht. Die Liebe Gottes.
Für Sie, liebe Kirchgemeindemitglieder und Leser:innen wünsche ich mir, dass Sie Ihren Glauben leben können und sich dabei wohl fühlen, dass er Ihnen wie mir dabei hilft, geerdet zu sein, in Demut zu leben und jeden Tag mit viel Herz zu erleben. Denn wir werden nie vor unserem Herzen fliehen können und genau deshalb ist es besser darauf zu hören, was es uns zu sagen hat.

Herzlichst, Ihre
Michaela Gautschi
Kirchenpflegepräsidentin

Was liegt mir am Herzen? Wofür brennt mein Herz? 
Es ist die Verbindung zwischen Gott und den Menschen, die mir am Herzen liegt, und im Besonderen die Beziehung zu Kindern, die mein Herz erwärmt. Kinder sind oft sehr ehrlich, sagen ohne falsche Hemmungen was sie denken oder fühlen. Kinder zeigen ihr Herz und Gott macht das ebenso. In der Bibel heisst es: «Werdet wie die Kinder, denn ihnen gehört das Himmelreich.» 
Durch den CEVI lernte ich den Glauben an Gott kennen, und dieser Glaube war auf wunderbare Weise verknüpft mit Freundschaft und doch unabhängig voneinander. Mein Glaube ist nicht von den Freundschaften mit Menschen abhängig, und doch geniesse ich die Beziehungen zu Menschen, die auch von Gott begeistert sind. Hier in Eglisau schlägt mein Herz für die Jungschi. Diese jungen Menschen, die den Glauben mit Kopf, Hand und Herz weitertragen, sind voller Elan als Jungschileitende dabei, und die Kinder folgen ihnen voller Vertrauen. Tragen wir diese Arbeit im Gebet und lassen uns unser Herz anzünden von Gottes Liebe.
Karin Meyer
 

Eine Herzenssache ist abhängig von individuellen Lebenserfahrungen, Überzeugungen und Prioritäten. Sie entsteht und wächst durch Erlerntes, Erlebtes und Empfundenes. 
Sie ist so individuell, wie der Mensch selbst. 
Was kann ich denn als meine eigene Herzenssache bezeichnen, wo mir doch so vieles am Herzen liegt? Ist eine Herzenssache etwas, wofür wir brennen, das uns fasziniert, das uns antreibt, beschwingt, zufriedenmacht, uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert? 
Ist eine Herzenssache ein Engagement, das das Gefühl von Freude und Zufriedenheit hervorruft und uns Dankbarkeit und Demut empfinden lässt? Ist eine Herzenssache etwas, das wir auf dem Weg der Suche nach dem Sinn des Lebens als Motor brauchen, um schlussendlich den Sinn für sich zu finden? Ist sie das, was uns aus unserem innersten Kern motiviert etwas zu tun, das uns in unsere Mitte bringt? Oder anders gesagt, wenn wir das umsetzen, was wir im Innersten fühlen, es uns in Balance bringt und das Gefühl gibt, am Grossenganzen beteiligt zu sein? 
Bei mir ist eine Herzenssache mein Engagement für den Besuchsdienst, Zeit zu schenken, mich mit dem Herzen einzusetzen wo ich kann, meinem Impuls folgen und von Herzen tun und sein.
Herzlichst, Ruth Mattich

Der Geist
eröffnet dir
die Welten

das Herz
zeigt dir
den Weg
ins Licht
Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), 

 

Mmm, eine Sache, die mir am Herzen liegt, eine schöne Fragestellung. Da komme ich nicht drum herum, nach innen zu kehren und mein Herz zu befragen. Denn diese Sache liegt mir an meinem Herzen. Und da bin ich schon, was mir am Herzen liegt: Es ist das nach Innenkehren, zu meinem Herzen oder auch zu meiner Seele, in diese tiefe Verbundenheit zu kommen mit meiner wahrsten Essenz, mit meinem wahren ICH, denn dort spüre ich Frieden, Liebe und die tiefe Verbundenheit zu Gott. In dieser Verbundenheit erhalte ich Antworten auf meine Fragen und erhalte Führung. Es ist etwas Göttliches. Für mich. Für mich ist es Gott, der zu mir spricht. 
Aus dieser Verbindung heraus zu denken,  zu fühlen und dann schlussendlich zu handeln, ist ein grosser Unterschied zum Denken, Fühlen und Handeln aus dem Ego, aus unseren verletzten Anteilen heraus. Gelingt mir das immer? Natürlich nicht :-)) Aber ich bin dran. Schritt für Schritt. Es braucht sehr viel Bewusstsein. Und dieses Bewusstsein kann ich, können wir trainieren, beziehungsweise diese Verbundenheit zu unserem Herzen, zu unserer Essenz können wir üben, jeden Tag, jede Stunde und Minute. 
Und wieso liegt mir das so am Herzen? Stell dir vor alle Menschen würden aus dem Herzen, der göttlichen Essenz heraus denken, fühlen und handeln, sprich aus Frieden und Liebe und nicht aus dem Ego heraus. Wie würden unsere Beziehungen aussehen, unsere Gemeinschaft, unsere Welt? Da wäre definitiv weniger Leid, Streitereien, Neid, Kriege, Korruption, Machtsucht. Da wäre definitiv mehr Frieden und Liebe.
Mir liegt es enorm am Herzen, dass ich und möglichst viele Menschen in diese reine Verbundenheit zu ihrem Herzen kommen und wir somit alle gemeinsam unsere Welt zu einer besseren machen.       
Dui Klameth, Kirchenpflegerin

Mir gefällt die Aufgabenstellung: Was liegt mir am Herzen? Gott und Menschen, wäre eine mögliche Antwort. Sie stimmt auch, das ist die Herzenssache meines Berufs. Doch tönt sie so allgemein wie «Alles und Nichts». Oder eher «Alles und etwas ganz Kleines». Menschen sind offensichtlich nicht «Nichts». Das bringt mich schon zum Nachdenken über Gott. Das liegt mir am Herzen.
Ein Menschenherz schlägt rund 100‘000 mal am Tag. Es arbeitet allermeist still und wartungsfrei. Es lässt mich leben. Einfach so. Wenn ich dafür Worte finde, was mich von innen her antreibt, dann gibt das Klarheit, Freiheit und Freude. Denn dafür brauche ich keine Checkliste, kein Reglement und keinen Auftrag. Einfach so. Von ganzem Herzen. Beherzt. Mit Herzblut. Wunderbar. Manchmal finde ich die Worte nicht. Dann bin ich froh, schlägt das Herz doch weiter.
Andreas Weber, Pfarrer
 

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